Der Deutsche Schäferhund Ben

"Mit dem kannst du nicht gehen, der lässt sich nicht anleinen!"

Ben zieht an der Leine

Das war das Erste, was ich über Ben hörte.
Ich ging damals Gassi mit den Hunden im Tierheim, nahm gerne die großen, ungestümen, mit denen sonst keiner ging. Also nahm ich meine Leine und stapfte Richtung Zwinger. Ein wunderschöner Schäferhund! Ich öffnete die Tür und ging zu ihm rein.

Es war Winter, es war nass, es war kalt und eh ich mich versah war ich von unten bis oben eingeschlammt! "Stimmt!" dachte ich, "der läßt sich wirklich nicht anleinen."
Sicher 10 Minuten lang zischte dieser Hund wie wild um mich herum, sprang an mir hoch und war nicht zu fassen. Irgendwann dann 2 beherzte Griffe: einen ans Halsband, den anderen an der Leine und KLICK, er war dran! Zwingertür auf und wir beide flogen im Bogen Richtung Tierheim-Tor, Nix wie weg hier!!!
Noch ein paar Meter und Full-Stop!! - Eine Hunde-Vollbremsung!! - Er ging keinen Meter mehr!

So fingen wir an, Ben und ich. Das Schicksal führte uns zusammen und der Hund mich an meine Grenzen! Er attackierte andere Hunde und ziemlich alles, was so herumläuft. Er ließ keinen in die Wohnung, kontrollierte alles, war immer einen Schritt hinter mir. Als er auf Menschen losging, war der Punkt erreicht, es musste etwas passieren!

Dieses für mich damals völlig unerklärliche Verhalten war einer der Gründe, Hundeerzieherin zu werden.


Ben an lockerer Leine

Drei Fragen, die ich gleich am Anfang meiner Praktikumszeit gestellt bekam, brachten die Wende:


Das hatte noch nie einer gefragt und ich hatte keine Ahnung bei den letzten beiden.
Die Ursachen des unerwünschten Verhaltens waren vielfältig:

Nach dem Behandeln der körperlichen Probleme, Futterumstellung und dem „richtigen“ Training ging Ben an lockerer Leine an Leuten und Hunden vorbei. Er hat noch ein unbeschwertes halbes Hundeleben bei mir verbracht und ist im Mai 2013 mit 13 Jahren gestorben.